Prognose für das Jahr 2022: Baujahr startet mit positiven Aussichten und schafft neue Arbeitsplätze

Die Bauunternehmen können sich zum Jahresbeginn 2022 auf erfreuliche Nachrichten freuen. Der Dezember des vergangenen Jahres verzeichnete im Vergleich zum Vormonat einen realen Anstieg der Aufträge um 24,1 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Steigerung um 12,2 Prozent. Das Gesamtjahr schließt mit einem realen Wachstum von 2,3 Prozent und einem nominalen Anstieg von 9,4 Prozent ab.

Dies stellt eine solide Grundlage für das Jahr 2022 dar. Um den gesteigerten Aufträgen gerecht zu werden, haben die Bauunternehmen im Durchschnitt des Jahres 2021 ihr Personal um 18.800 auf 911.500 Mitarbeiter erhöht. Dies ist deutlich mehr als erwartet, wie Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, betont.

Die Kluft

Allerdings gab es im vergangenen Jahr eine zunehmende Kluft zwischen der nominalen und der realen, preisbereinigten Entwicklung zu beobachten. Die starken Preissteigerungen bei Baumaterialien führten zu einem deutlichen Anstieg der Preise für Leistungen im Bauhauptgewerbe (ohne MwSt.) um 7 Prozent im Jahr 2021. Auch die Auftragseingänge und Umsätze entwickelten sich zunehmend auseinander. Der Umsatz stieg im Gesamtjahr 2021 nominal nur um 1,2 Prozent, was in realen Zahlen einem Rückgang von 6 Prozent entspricht, erklärt Müller die Lage. Die Bauunternehmen konnten aufgrund von Lieferengpässen bei Materialien ihre Aufträge nicht so schnell abarbeiten. Dadurch erreichten die Auftragsbestände Ende 2021 mit 4,7 Monaten ein Rekordhoch im Dezember. Mitte Februar 2022 lag die Reichweite sogar bei historisch hohen 4,9 Monaten, was weitere Verzögerungen vorhersagt.

Der Wirtschaftsbau erzielte im Gesamtjahr 2021 das beste Ergebnis mit einem nominalen Umsatzplus von 2,3 Prozent. Auch der Wohnungsbau lag mit einem Anstieg von 2,0 Prozent über dem Vorjahresniveau. Lediglich der Öffentliche Bau verzeichnete einen Rückgang von 1,2 Prozent. Hier wirkte sich negativ aus, dass die Gemeinden die Gewerbesteuerausfälle nicht ausreichend durch Bund und Länder kompensieren konnten. Für das laufende Jahr zeigt sich der Verband jedoch optimistischer, da die Öffentliche Hand im Dezember 2021 noch zahlreiche Aufträge (+28,6 Prozent) vergeben hat, sodass der Auftragseingang für das Gesamtjahr nominal endlich im Plus liegt (+2,7 Prozent).

Quelle: Diese Prognose basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes und des ifo Instituts / Bildnachweis: Titelbild @mathieustern – 1zO4O3Z0UJA – unsplash.com

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