17 Sicherheitsvorkehrungen rund um Haustür und Fenster

Ob in der Mietwohnung, im Eigenheim oder Bürogebäude, eine Haustür ist das erste was Ihre Besucher sehen und dient als die zentrale Schnitstelle zwischen Außenwelt und Ihrer Privatsphäre. Was eine sichere Haustür ausmacht, können Sie hier nachlesen. Die sicherste Tür bietet aber nur wenig Schutz, wenn Sie nachlässig mit dem Schlüssel umgehen oder unachtsam den wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen entgegentreten. Folgende Tipps helfen, Ihr Heim ein Stückchen sicherer zu machen:

1. Tür (zweifach) abschließen – nicht nur bei langer Abwesenheit

Oft kommt es vor, dass beim Verlassen der Wohnung die Tür nur ins Schloss gezogen wird. Eine ungesicherte/unverschlossene Tür kann in Sekundenschnelle geknackt werden. In diesem Zusammenhang dürfen auch versicherungstechnische Faktoren nicht außer acht gelassen werden.

2. Fenster abschließen – wenn möglich

Balkontüren und Fenster sollten bei Abwesenheit geschlossen – und wenn möglich – verschlossen werden. Vorteile und Möglichkeiten zur Nachrüstung erläutern wir in unserem Beitrag zu abschließbaren Fenstergriffen.

3. Schlüssel nicht stecken lassen

Schlüssel sollten niemals von außen steckengelassen werden – er kann leicht vergessen werden und stellt so ein Sicherheitsrisiko dar. Sie sollten auch auch vermeiden den Schlüssel von innen stecken zulassen. Zum einen gibt es Türen, die sich von außen dann nicht mehr öffnen lassen. Zum anderen können die Eindringlinge – gerade bei Glastüren oder Türen mit Glasausschnitten – die Scheibe brechen und sich so leicht Zutritt verschaffen.

4. Auf Notverstecke verzichten

Verstecke wie unter der Fussmatte und in Blumentöpfen sind Einbrechern längst kein Geheimnis mehr. Hinterlegen Sie lieber einen Schlüssel bei einem vertrauten(!) Menschen. So haben Sie im Notfall die Möglichkeit, Ihren Zweitschlüssel zu besorgen und sparen sich den Anruf beim Schlüsseldienst.

5. Verlorener Schlüssel

Ein Schlüsselverlust ist nicht nur ärgerlich und kostet Geld, sondern stellt auch unter Umständen ein Sicherheitsrisiko dar. Wichtig ist es, schnell zu handeln. Wenn ein Schlüssel verlegt wurde oder abhanden gekommen ist, sollte ersteinmal gründlich gesucht und die Orte, wo er sein kann, abgelaufen werden. Wird er nicht gefunden, muss die Hausverwaltung informiert werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollter der Schließzylinder ausgetauscht werden. Prüfen Sie Ihre Versicherung, einige Haftpflichtversicherungen übernehmen die Kosten für Schlosswechsel oder Ersatzschlüssel.

6. Schlüssel nicht mit Adresse beschriften

Manche Menschen beschriften Ihren Schlüssel mit Ihrer Adresse in der Hoffnung, dass dieser bei Verlust zurückgegeben werden kann. Genau so gut, kann aber ein potentieller Eindringling aber auch diese Information benutzen, um in Ihr zu Hause einzudringen. Den Schlüssel mit der Adresse zu versehen ist gleichzusetzen mit der PIN auf der Geldkarte und stellt ein offene Tür in die Privatsphäre dar, im wahrsten Sinn des Wortes. Im schlimmsten Fall bleiben Sie auf allen Kosten sitzen, denn bei Fahrlässigkeit begleichen die wenigsten Versicherungen einen verursachten Schaden.

7. Gesundes Misstrauen gegenüber Fremden

Es ist wichtig Fremde nicht in die Wohnung hereinzulassen oder Ihnen Informationen zu Abwesenheiten, Wohnverhältnissen oder Arbeitszeiten geben. „Meine Eltern sind heute nicht da“ oder „Ich wohne alleine“ liefert potentiellen Tätern wertvolle Informationen. Sprechen Sie unbedingt auch mit den Kindern im Haushalt und erklären Sie die Verhaltensregeln im Umgang mit fremden Personen. Auch wenn der neue Nachbar freundlich erscheint: Vertrauen sollte erst aufgebaut werden, eine gesunde Zurückhaltung ist ratsam.

8. Anwesenheit vortäuschen

Wenn Einbrecher über Ihre Abwesenheit bescheid wissen, wird ein Einbruch deutlich einfacher planbar. Verhindern Sie dies, indem Sie Anzeichen von Anwesenheit vortäuschen: Vermeiden Sie Paketlieferungen oder volllaufende Briefkästen, indem Sie eine vertraute Person bitten die Post regelmäßig einzusammeln. Auch der Einsatz von Zeitschaltuhren in Verbindung mit Lichtern, Radios oder Rollläden kann helfen Anwesenheit vortäuschen und potenzielle Einbrecher abzuschrecken. Noch flexibler sind Smart-Home-Systeme, mit denen sich Licht, Ton oder sogar Bewegungen rund ums Haus individuell und aus der Ferne steuern lassen. Installieren Sie zusätzliche Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder- insbesondere an Eingängen, Gartenwegen und dunklen Ecken. Und denken Sie an Ihre digitale präsenz: Verzichten Sie während des Urlaubs auf öffentliche Posts oder Standortangaben in sozialen Netzwerken.

9. Kinder und Senioren sensibilisieren

Kinder oder ältere Menschen sind oft gutgläubiger und hinterfragen weniger kritisch. Sprechen Sie unbedingt mit allen im Haushalt lebenden Personen und erklären Sie, dass Fremden die Tür niemals geöffnet werden sollte, auch nicht nur einen Spalt.

Üben Sie mit Kindern, niemals Fremden zu öffnen. Achten Sie auch darauf, dass Sicherheitslösungen auch von Senioren bedient werden können.

10. Verdächtiges Verhalten an der Tür

Bei verdächtigen Beobachtungen – etwa wenn Unbekannte versuchen, sich Zutritt zum Gebäude zu verschaffen, Personen bedrängt werden oder sich jemand auffällig auf Ihrem Grundstück bewegt – verständigen Sie im Zweifel die Polizei unter 110.

11. Vorsicht bei Haustürgeschäften

Lassen Sie keine unangekündigten Vertreter oder Handwerker ins Haus! Geschäfte an der Haustür sind ebenfalls im seltensten Fall für Sie zum Vorteil. Lassen Sie sich unbedingt Ausweise und Genehmigungen zeigen. Unterschreiben Sie nichts, lesen Sie sich Broschüren und zu unterschreibende Dokumente vorher und in Ruhe durch. Wer wirklich ein berechtigtes Anliegen hat, akzeptiert, dass Sie sich erst informieren möchten.

12. Zugangskontrolle

Wer die Tür öffnet, ohne zu wissen, wer draußen steht, setzt sich einem unnötigen Risiko aus. Türspione bzw. moderne Gegensprechanlagen mit Kamera sind einfache, aber wirksame Mittel zur Zugangskontrolle. Betrüger geben sich gern als Briefträger oder Paketbote aus, um in den Hausflur zu gelangen. Erst schauen oder fragen und dann entscheiden!

13. Gegensprechanlage, Überwachungskameras, Klingeln mit Videoaufzeichnung und elektronische Türspione

Bei richtiger Anwendung können Gegensprechanalagen, Kameras oder elektronische Türspione die Sicherheit erhöhen. Die beste Gegensprechanlage oder Spion nützt bei Nichtverwendung ebenso wenig Ihrer Sicherheit, wie eine Überwachungskamera deren Material nicht gesichtet wird.

Wichtig: Informieren Sie sich über Vorschriften und achten Sie auf Datenschutz: Bringen Sie die Geräte nur dort an, wo es rechtlich zulässig ist und denken Sie an die vorgeschriebene Kennzeichnung.

14. Gaunerzinken erkennen und melden

Sogenannte Gaunerzinken oder auch Gaunerzeichen sind Symbole die unauffällig mit Kreide oder Kohle an die Hauswand geschrieben oder mit einem scharfen Gegegenstand geritzt werden. Dadurch werden Informationen über die Bewohner und deren Verhalten preisgegeben und mit anderen kommuniziert. Diese Symbole waren ursprünglich bedeutend für Landstreicher und Bettler im 19. und 20. Jahrhundert. Allerdings werden sie heutzutage ab und an wieder gesichtet. Sollten Sie eines der Zeichen an Ihrer Hauswand oder Tür entdecken, ist es ratsam, diese zu dokumentieren, zu beseitigen und zu melden.

Gaunerzinken Beispiele (zum Öffnen bitte anklicken):

Die kleinen Gaunerzeichen sind meist sehr unauffällig an diesen Stellen zu finden:

  • am Haus: an der Fassade, an der Haus-, Wohnungs- oder Terrassentür, am Fenster
  • auf dem Briefkasten
  • auf dem Gehweg vor dem Haus
  • am Gartentor
  • am Gartenzaun
  • an der Garage
  • im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses
  • auf der Fußmatte

Gut zu wissen: Manchmal klemmen Einbrecher bewusst kleine Zettel, Flyer oder dünne Plastikstreifen zwischen Tür und Rahmen – oft so unauffällig, dass man es kaum merkt. Damit testen sie, ob jemand regelmäßig nach Hause kommt oder ob die Tür über Tage hinweg unberührt bleibt. Auch kleine Tricks wie ein umgedrehter Fußabtreter, ein Stein vor der Tür oder ein Zweig im Eingangsbereich werden genutzt. Bleiben diese Dinge längere Zeit unverändert, ist das für Kriminelle ein Zeichen: Hier scheint gerade niemand da zu sein – vielleicht lohnt sich ein Einbruch. Wer so etwas bemerkt, sollte besonders aufmerksam sein – oft ist das schon die erste Phase eines geplanten Einbruchs.

15. Einbruch der Polizei melden

Wenn Sie einen Einbruch bemerken oder den Verdacht haben, verständigen Sie sofort die Polizei und befolgen Sie die Anweisungen der Beamten.

16. Konfrontation vermeiden

Sollten Sie einen Einbrecher bemerken, vermeiden Sie unbedingt die direkte Konfrontation und stellen Sie sich ihm nicht entgegen. Bleiben Sie ruhig und verständen Sie die Polizei.

17. Nachbarschaftliche Kommunikation

Sie können guten Nachbaren und vertrauten Personen mitteilen, dass Sie in den Urlaub fahren. So können diese ein Auge auf Ihr Grundstück werfen, während Sie beruhigt im Urlaub entspannen. Vielleicht können Nachbaren oder Freunde den Müll rausstellen oder gelegentlich in Ihrer Einfahrt parken, um Anwesenheit vorzutäuschen. Ebenfalls signalisiert ein ungemähter Rasen Abwesenheit, vielleicht möchte diese Aufgabe einer Ihrer Nachbaren erledigen. Wichtig ist, dass Sie diese Personen gut kennen. Wichtige ist, ein gesundes Misstrauen gegenüber fremder Personen wahren.

Sicherheit beginnt an der Haustür. Wie sicher Ihr zu Hause ist, hängt nicht nur von der Tür und der verbauten Technik ab, sondern auch von dem Verhalten der Bewohner. Mit dem achtsamen Umgang mit Tür und Schlüssel kombiniert mit durchdachten Maßnahmen und technischer Unterstützung sind sie ungewollten Eindringlingen immer einen Schrit voraus.

Quelle/Bildnachweis: BHS – Bauelemente Handel Service GmbH
AdobeStock_339828211
AdobeStock_516942401
AdobeStock_63423834
Bild von ImsoGabriel Stock auf Pixabay
AdobeStock_213181738
https://www.da-direkt.de/hausratversicherung/ratgeber/gaunerzinken
Bild von Schluesseldienst auf Pixabay
Dieser Artikel wurde unter Zuhilfenahme von generativen Sprachmodellen erstellt.

in

Kommentare

Eine Antwort zu „17 Sicherheitsvorkehrungen rund um Haustür und Fenster“

  1. […] Desweiteren erklären wir was sogenannte „Gaunerzinken“ sind und mit welchen allgemeinen Verhaltenstipps Sie Ihr Zuhause ein Stückweit sicherer […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert